Besichtigung der „Blechschmiede“ in Horgau

Der Heimatgeschichtliche Verein Agawang e. V. lädt Sie am
Montag, 3. Oktober 2022 zu einer Besichtigung und Führung
durch die NS–Blechschmiede Horgau ein.

Nordöstlich der Gemeinde Horgau, beim Ortsteil Bahnhof, wurde in einem Wald-
stück Ende 1944 unter dem Tarnnamen „Blechschmiede Horgau“ ein Außenlager
des Konzentrationslagers Dachau für KZ–Häftlinge und Zwangsarbeiter errichtet.
Zum Außenlager gehörten Produktionsanlagen, in denen Teile des neuentwickelten
Düsenflugzeuges Me 262 gebaut werden sollten. Denn aufgrund der zunehmenden
Bombardierungen der alliierten Streitkräfte konnte die Rüstungsproduktion an den
Hauptstandorten (z. B. Messerschmitt in Augsburg) nicht mehr aufrechterhalten wer-
den und wurde deshalb versteckt über das Land verteilt. In diesem Außenlager muss-
ten die KZ–Häftlinge unter menschenunwürdigen Bedingungen leben und arbeiten.
Heute noch erinnern zahlreiche Bodenfundamente, die von ehrenamtlichen Helferin-
nen und Helfern 2010 hergerichtet und zugänglich gemacht wurden, an diese dunkle
Vergangenheit und sind als Bodendenkmal geschützt.

Frau Dr. Claudia Ried, Kreisheimatpflegerin des Landkreises Augsburg, wird uns im
Rahmen einer Führung die historischen Hintergründe sowie die Schicksale der Häft-
linge des Lagers erläutern.

Treffpunkt und Beginn der Führung ist um 13:30 Uhr der Wanderparkplatz süd-
lich des Bahnhöfle Horgau (gegenüber des ehemaligen Casinos). Die Führung dau-
ert etwa zwei Stunden. Da über das Gelände der Blechschmiede lediglich Trampel-
pfade führen, sollten die Teilnehmerinnen und Teilnehmer gut zu Fuß sein und festes
Schuhwerk tragen.

Im Bahnhöfle Horgau besteht anschließend noch die Möglichkeit zur Einkehr.
Die Teilnehmerzahl ist wegen des Geländes und zur besseren Verständlichkeit der
Führung begrenzt. Wir bitten Sie deshalb, sich bis Freitag, 30. September 2022, per
E–Mail (HGV.Agawang@t–online.de) oder telefonisch bei Gerhard Fritsch (Tel.
08294 1675) oder Theo Mayr (Tel. 08294 528) anzumelden.

Auf eine zahlreiche Teilnahme – auch von Jugendlichen und jungen Erwachsenen die
an geschichtlichen Ereignissen in unserer Nachbarschaft interessiert sind – freut sich
die Vorstandschaft.